Und ewig surren die Lichtschwerter. Nach mittlerweile über drei Jahrzehnten sind die Jedi-Ritter nicht mehr aus dem kollektiven Bewußtsein der Popkultur wegzudenken. Die Fans macht es glückselig, Normalsterbliche hingegen kann der Sternenkrieg ganz schon nerven. Die momentan aktuelle Inkarnation der Saga aus dem Hause Lucas heißt „The Clone Wars“ und läuft ab dem 8. November in der zweiten Staffel auf Pro7.

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Völlig unerschöpflich ist das Universum, das sich Hollywood-Wunderkind George Lucas einst ausgedacht hat. Was als optisch bahnbrechendes Kinospektakel begann, ist heute vor allem eine gut geölte Franchise-Maschinerie. Konsolenspiele, Comics, Romanserien, Spielzeug, Kaffeetassen, Bettbezüge – kein Produkt ist denkbar, das sich nicht irgendwie für eine Weiterverwertung eignen würde. Doch der Hunger der Hardcore-Fans scheint trotz allem grenzenlos und unstillbar. Warum also nach 2 Kinotrilogien nicht noch eine computernanimierte TV-Serie nachschieben?

So dachte es sich der Gutsherr der Skywalker-Ranch wohl und nutzte die Tatsache, dass zwischen Episode 2 und 3 der ursprünglichen Filmreihe („Angriff der Klonkrieger“ und „Die Rache der Sith“) ein nicht unerheblicher Zeitrahmen unerzählt blieb. Die sogenannten Clone Wars wurden erstmals in Episode 4 (also dem eigentlich ersten Film der Saga) erwähnt und boten später, obwohl sie nur einen Nebenstrang der Haupthandlung darstellten, Stoff für Comics, Bücher, ein Videospiel und eine Animationsserie, die von 2002 bis 2005 im Cartoon Network gezeigt wurde.

In gewissem Sinn ist die computergenerierte Fassung also so etwas wie ein Remake mit kantiger Optik im Vorder- und reicher Dreidimensionalität im Hintergrund. Nicht umsonst fühlt man sich an den Look von PC-Spielen erinnert, denn die Zusatzauswertung für die Konsole gehörte natürlich von Anfang an zum Konzept. Eine Art Pilotfilm schickte man vor der Erstausstrahlung der Serie noch schnell über die Kinoleinwände und hatte sich so ganz nebenbei eine Werbemaßnahme mit eigenem Cashflow gebastelt.

Mastermind Lucas ist eben vor allem ein Vermarktungsgenie. Mit den Inhalten von „The Clone Wars“ hingegen hat er praktisch nichts mehr zu tun. Die Handlung ist ohnehin Nebensache, denn die Hauptfiguren kommen zwangsweise unbeschadet davon, und der Ausgang der Klonkriege ist ebenfalls vorgegeben. Klugerweise schuf man also ein paar neue Charaktere, um die sich der Zuschauer zwischen all den Kampfsequenzen zumindest ansatzweise Sorgen machen kann. Jedi-Lehrling Ashoka ist dabei die wichtigste Neuerfindung und erfreut sich bei den Fans höchster Beliebtheit – auch wenn in den Kinofilmen nie von ihr die Rede ist.

Produziert wird die Serie von Lucasfilm Animation Singapore und der Firma CGCG aus Taiwan, was den visuellen Mangatouch erklärt. In den USA ist die 3. Staffel bereits fertig gestellt, Pro7 zeigt die Vorgängerfolgen ab dem 8. November jeweils Sonntags um 17.30 Uhr.