Auch wenn der Glaube eigentlich so funktioniert, dass man eben ganz ohne Beweise an einen Gott glaubt, sind religiöse Wunder immer noch der Nährboden für schlagartige Massenkonvertierungen.

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Die dreiteilige Dokumentation der ZDF geht den vorwiegend katholischen Wundern nach: Heiligen Marien-Statuen, die aus den Augen bluten, Exorzismen und Heilungen durch die Hände von Priestern und Fälle von Stigmata (Wundmahle in Form der Jesu-Wunden am Kreuz).
Grundlage bietet das Buch von Andreas Englisch mit dem Titel „Gottes Spuren: Die Wunder der katholischen Kirche“, das allerdings mit Vorsicht zu genießen sei, da der ehemals papstkritische Ex-Bild Journalist mittlerweile den Glauben zur katholischen Kirche und dem Papst gefunden hat und daher ein wenig voreingenommen sein könnte.
Daher kann man nur hoffen, dass das ZDF im Gegensatz zu Andreas Englisch Spekulationen nicht zu Fakten ausweitet, sondern mit verifizierten Wissenschaftlern den angeblichen Wundern nachgeht, anstatt missionarisch am katholischen Wunder-Glauben zu arbeiten.
Interessant sind derartige Themen allemal, gerade heutzutage, wo man davon ausgehen sollte, dass Dinge wie Exorzismen zum wilden Mittelalter gehören, ist es gut zu wissen, dass man im Vatikan ganz anders denkt und besonders mit Benedikt XVI. einen kleinen Schritt zurück in den Aberglauben getan hat.
Dass psychische Krankheiten und Epilepsie beispielsweise für viele angebliche Fälle von dämonischer Besessenheit verantwortlich sind und dass blutende Marienstatuen oftmals nur ein Versuch der Kirchen sind, um ein paar zusätzliche Gelder in die Spendenkasse zu kriegen, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr.
Aber – wer weiß es schon – vielleicht deckt das ZDF ja auch auf, dass es tatsächlich Wunder gibt, um die Zweifler von Gott zu überzeugen…

Genre: Religion, Dokumentation, Exorzismen