Den ganzen Samstag abend wurden wir auf RTL durch eine mittelmäßige Show geschleift. Die Witze der beiden Moderatoren waren unterirdisch, die Jury hat sich mal wieder selbst in Sinnlosigkeit übertroffen und die sogenannten „Supertalente“ erinnerten mehr an einen Schüler-Talent-Wettbewerb. Und am Ende kam wieder ein neuer Paul Potts heraus: Michael Hirte mit seiner Mundharmonika.

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Das Publikum wurde auch gar nicht beeinflusst. Nur, dass bei ihm als einziges ein Feuerwerk abgefackelt wurde, während er Dieter Bohlen wie eine Schwiegermutter mit „Ave Maria“ rührte. Das gab es bei den anderen Kandidaten nicht. Und immer wieder wurde betont, wie sehr er es verdient hat, dass er ja nichts hat und dass ihn das Schicksal so hart getroffen hat. Im Vorfeld war er auch irgendwie der einzige Name, den sogar die BILD brachte. Natürlich im Deal mit Dieter Bohlen und RTL.

Ich gönne Michael Hirte ja seinen Erfolg und ich finde es auch gut, dass er mit dem Gewinn von 100.000 Euro nun ein besseres Leben verbringen kann (wobei das auch fraglich ist, denn die Gläubiger stehen schon Schlange). Nur wäre ich fast auf der Tränendrüsen-Masche ausgerutscht. Und da ist unsere Gesellschaft doch ziemlich verlogen… Wir haben dieses System geschaffen. Die Menschen werden immer ärmer und keiner schert sich darum. Und zwischendrin wird dann mal schnell ein Tellerwäscher zum Millionär gemacht, damit alle ihr Gewissen beruhigen können und gezeigt wird, dass das System ja noch funktioniert. Das geht dann natürlich nur nach dem Leistungsprinzip. Und da wird dann halt auch mal schnell das Spielen einer Mundharmonika als Superleistung in den Himmel gehoben…

Am 5.Dezember erscheint nun Hirtes CD, die ganz kreativ „Der Mann mit der Mundharmonika“ heißen wird. Bei amazon ist er schon bei den Vorbestellungen ganz vorne mit dabei.

„Die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden…“ Danke, Hagen Rether! 😉