Keine Kreativpause für König Lustig. Während andere Sender versuchen, ihre einstigen Erfolgsformate entweder krampfhaft zu erneuern oder vor dem gänzlichen Quotenabsturz zu bewahren, erfindet Stefan Raab einfach ein neues Format oder Event nach dem anderen. Neuester Coup: eine eigene Karnevalssitzung.

Von jeher funktionierten Raabs Shows nach dem Prinzip der halbparodistischen Umgestaltung gängiger Formate. Die Wok-WM nahm sich einfach ein traditionelles Wintersport-Event vor, ersetzte den Bob durch asiatisches Kochgeschirr und tauschte die Profis durch Promis. Die Erfolgsgeschichte ist bekannt.

Zuletzt versuchte sich der Raabinator an einer eigenen Polit-Talkshow, die vor allem das Ziel hatte, ein jüngeres Publikum für Themen zu interessieren, die bei den Öffentlich-Rechtlichen längst zum Phrasensalat verkommen sind. Zielgruppentechnisch war auch dieses Experiment erneut ein Erfolg, und das allen Unkenrufen zum Trotz.

Zum 40-jährigen Bühnenjubiläum der Höhner zeigte sich Raab erstmals als Karnevalist und zelebrierte mit den Kölner Urgesteinen um Henning Krautmacher eine kölsche Hymne auf seine Heimatstadt. Ein cleveres Musikvideo, bei dem Nicht-Kölner wie Udo Lindenberg, Jan Delay, Lena, Beth Ditto und sogar der Düsseldorfer Campino mitsangen, setzte dem Fass die Krone auf.

Der Schritt zur eigenen Karnevalssitzung ist da nur konsequent. Am 9. Februar präsentiert Raab „Die große TV Total Prunksitzung“. Doch statt der üblichen Büttenredner und biederen Standard-Acts versammelt König Lustig Comedians und andere Promis um sich, darunter Anke Engelke, Bastian Pastewka oder Helge Schneider. Dass auch dieser Plan wieder aufgehen wird, liegt im Grunde auf der Hand.

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