Was mit einem recht anschaulichen Ausmaß an Vorberichterstattung eingeläutet worden war, erwies sich vergangenen Samstag als mittelprächtiger Reinfall. Die Premieren der beiden US-Serien „Gossip Girl“ und „90210“ blieben quotentechnisch hinter den Erwartungen zurück.

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Nicht zum ersten Mal liegen die Münchener mit der Platzierung teuer eingekaufter US-Erfolgsformate daneben. Noch vor Kurzem war „Terminator SCC“ wegen schlechter Zuschauerzahlen ins Nachtprogramm verbannt worden, und selbst „Desperate Housewives“ und „Lost“ kämpften zwischenzeitlich immer wieder um die Quote. Pro7 steht da nicht alleine. Partnersender SAT1 etwa hat trotz schnell gemachter Ankündigung bis heute keinen passenden Sendeplatz gefunden, um den schnell wieder abgesetzten mehrfachen Golden-Globe-Preisträger „Ugly Betty“ erneut ins Programm zu holen.

Auf 720.000 Zuschauer brachte es „Gossip Girl“, und „90210“ schaffte mit 850.000 nur knapp mehr (Angaben laut Quotenmeter). Der Grund mag in einer unausgegorenen Vermarktungspolitik von Pro7 liegen. Werbung auf den eigenen Sendeplätzen ist günstig, lockt aber keine Zuschauer von außen an. Ausführliche Berichterstattung über Jugendserien in Tageszeitungen sprechen für großes Interesse bei den Redaktionen, werden vom Zielpublikum jedoch nicht wahrgenommen (weibliche Teenager lesen in aller Regel weder „Die Welt“ noch die „TAZ“).

Der Verdacht liegt nahe, dass Pro7 jenseits von Stefan Raabs erfolgreichen Samstagabend-Shows nur eine sehr eingeschränkte Vorstellung davon hat, wie man sein Zielpublikum wirksam anspricht. Abzuwarten bleibt, wie man in den nächsten Wochen mit den beiden Serien verfahren wird: Neuer Sendeplatz, stärkere Vermarktung oder schlicht absetzen.