„You’ve cheered for him and cried for him and women have wanted to die for him.“
Lee Majors gehört in die Achtziger wie Matchbox, Wham! und Vokuhilas; und „Ein Colt für alle Fälle“ ist einer der zeitlosen Serienklassiker des Jahrzehnts. Wohlgemerkt: „Zeitlos“ nicht, weil die Abenteuer des Hollywood-Stuntmans und Hobby-Kopfgeldjägers Colt Seavers auch zu anderen Zeiten hätten stattfinden können – das beileibe nicht. Denn Majors‘ markige Sprüche, die ihn umgebenden netten Dummchen (oft wasserstoffblond, die Haare gern in exorbitanter Weise hochgefönt) und die reine Freude an der Zerstörung (von Autos, Booten, Motorrädern, Häusern, Wohnwagen, etc.) passt bestimmt nicht mehr in die coolen Neunziger, geschweige denn in die problembewusste Gegenwart. Kurzum: In den Achtzigern konnte man’s noch mal so richtig krachen lassen, und „The Fall Guy“ (Originaltitel) ließ sich in der Hinsicht nicht zweimal bitten.
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass ursprünglich Burt Reynolds die Titelrolle übernehmen sollte, die aber aus unbekannten Gründen an Lee Majors überging. Majors, Reynolds – zwei Betonvisagen par excellence; unvergleichbar den schwammigen Gummigesichtern von Jim Carey oder Keanu Reeves … In den Achtzigern waren die Männer noch Archetypen, und die Frauen hatten die Emanzipation noch nicht ganz verinnerlicht. Und die Autos – die Autos waren entweder anbetungswürdige Reliquien oder … Blech. Zum Anzünden. Zerquetschen. In die Luft jagen. Etc.
Wer sich für krachende Action, albernen Humor und kichernde Stichwortgeberinnen erwärmen kann – wer also Vin-Diesel- und The-Rock-Filme mag – , der wird auch an „Ein Colt für alle Fälle“ seine helle Freude haben. Zumal die Produzenten anlässlich der ersten DVD-Veröffentlichung auf dem deutschen Markt keine Mühen gescheut haben und die komplette erste Staffel neu synchronisieren ließen. Daneben enthält die hervorragend ausgestattete Box eine ausführliche Featurette, den originalen (von Majors persönlich gesungenen) Titelsong und manche Überraschung mehr.
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