In der Kanzlei „Crane, Pool und Schmidt“ geht es allzeit schräg zu. In den USA ist die beliebte Serie um eine Handvoll Anwälte am Rande des Wahnsinns mittlerweile ausgelaufen. Die deutschen Fans hingegen dürfen sich noch auf zwei bisher ungezeigte Staffeln freuen: Ab dem 5. Oktober wird bei VOX jeden Montag um 22.55 Uhr wieder jede Menge absurde Paragraphenreiterei betrieben.
Rechtsvertreter mit jeder Menge Persönlichkeitsstörungen waren schon immer das Lieblingsthema des Fernsehmachers und promovierten Juristen David E. Kelley. Seit „Picket Fences“, „Ally McBeal“ und schließlich „Boston Legal“ gehören skurrile Anwälte und Richter zu seinem Stammpersonal. Den Schauspielern schrieb er damit immer wieder echte Paraderollen auf den Leib, und im Fall von William Shatner gelang es sogar, den allgegenwärtigen Captain Kirk glatt vergessen zu machen – so perfekt passten die Rolle des einstigen Staranwalts Denny Crane und sein Darsteller zusammen.
In den USA reichte es irgendwann nicht mehr für eine 6. Staffel, und so war nach 101 Folgen Schluss mit „Boston Legal“, ungeachtet der fünf gewonnenen Emmys (von insgesamt 25 Nominierungen), einem Golden Globe (für Shatner) und einer schier endlosen Liste weiterer Fernsehpreise und Nominierungen. Im Netz wird die Serie weiter gefeiert, und die DVD-Verkäufe laufen gut. Jede Menge neue absurde Geschichten innerhalb und außerhalb des Gerichtssals erwarten die deutschen Zuschauer nun mit der 4. Staffel, die VOX als Free-TV-Premiere zeigt.
Neues Personal und alte Gewohnheiten bestimmen die kommenden 20 Folgen. Denny Crane kommt gleich mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt, und Alan (James Spader) bleibt Opfer seiner Libido. Verklagt werden diesmal unter anderem die katholische Kirche und die Demokratische Partei um Hillary Clinton. Besonders absurd: Jerry Espenson verliebt sich in eine ehemalige Klientin, die, genau wie er, ebenfalls unter dem Asperger-Syndrom leidet. Und Carl Sack, der aus Unsicherheit am liebsten als „Clarice“ auftritt, vertritt eben diese als Anwalt – unbeeindruckt von der Tatsache, dass sie nur eine Fiktion ist. In der finalen Folge gar stehen sich Denny und Alan vor Gericht gegenüber und streiten um das Recht einer Stadt in Massachusetts, sich von den USA abzuspalten.