In den USA ist die 7. Staffel der beliebten Serie um die Frauen (und Männer) aus der Wisteria Lane gerade angelaufen. Ganz so weit ist man bei Pro7 hierzulande noch nicht, und der Zuschauer muss nach der langen Sommerpause schon ausführlich in seinem Erinnerungsvermögen graben, um am 13.10. wieder Einstieg in die zweite Hälfte der 6. Staffel zu finden.

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Ein Flugzeugabsturz, ein umherstreifender Mörder ohne erkennbares Motiv und wie immer eine neu hinzugezogene Familie, deren Hintergrund ausgesprochen mysteriös ist – die Autoren der „Desperate Housewives“ hatten alles gegeben, um möglichen Ermüdungserscheinungen beim Zuschauer entgegenzuwirken. Nicht desto trotz war die sechste Staffel auch zugleich die quotenschwächste der Serie. In den USA hatte das vor allem mit Sportveranstaltungen wie dem Super Bowl und den Olympischen Winterspielen zu tun.

Derartige Entschuldigungen gibt es in Deutschland nicht. Wie wenig sich die hiesigen Programmplaner aber um das Interesse der Zuschauer kümmern, belegt die Tatsache, dass sie die Sommerpause nicht mit der eigentlich zu diesem Zweck angelegten 10. Folge angingen, an deren Ende sich der spektakuläre Flugzeugabsturz ereignet, sondern später – und damit ohne merklichen Spannungsbogen. Denn insgesamt hängt diese Staffel zeitweise merklich durch.

Der rote Faden rund um den Serienkiller taucht nur ab und zu auf, und ansonsten sind die Konflikte wenig spektakulär. Die Figur des Orson Hodge, seines Zeichens gehörnter Ehemann von Bree, hat keine wirkliche Funktion mehr und muss offensichtlich dringend aus der Serie verschwinden. Auch Mike Delfino, der in den ersten Staffeln mit eigenen Geheimnissen und krimineller Vergangenheit ein interessanter Charakter war, wird immer mehr zum Schatten seiner selbst und im Verlauf ebenso depressiv wie Orson.

Auch sonst sehen die Männer alt aus. Tom Scavo will Lynette den Job streitig machen und wird schließlich von ihr dazu gedrängt, einen Therapeuten aufzusuchen. Ihr gemeinsamer Sohn Preston geht einer russischen Heiratsschwindlerin auf den Leim. Susans Ex-Mann Karl darf zwar erst ein Verhältnis mit Bree beginnen, verschwindet aber dann endgültig aus der Serie. Und Roy, der neue Liebhaber von Mrs. McCluskey, betrügt seine Flamme bald schon mit einer anderen.

Eine interessante Wende hingegen bringt Schauspielerin Julie Benz („Dexter“) mit in die Serie. Ihre Figur beginnt ein lesbisches Verhältnis mit einer der verzweifelten Hausfrauen.

Pro7 zeigt die neuen Folgen ab 13.10. um 20.15 Uhr.