Foto: Marcin Szczepanski, UMich

US-Wissenschaftler der Universität in Ann Arbor (Michigan) haben offenbar einen bedeutsamen weiteren Schritt im Bereich der OLED-Technologie zu verzeichnen. Sie haben neue phosphoreszierende Stoffe auf rein organischer Basis entwickelt, die eine deutlich günstigere Produktion von OLED-Displays und -Lampen möglich erscheinen lassen. Wie das Team um Onas Bolton im britischen Fachmagazin „Nature Chemistry“ in einem Artikel veröffentlichte, könnten die Stoffe in Lampen sowie in Displays in sogenannter Festkörperbeleuchtung zum Einsatz kommen.

Die phosphoreszierende Stoffe auf rein organischer Basis besitzen Kristalle, die sichtbares Licht weiß reflektieren. Wenn sie ultravioletten Licht ausgesetzt werden, leuchten sie, in Abhängigkeit der chemischen Zusamensetzung, in den Farben Blau, Gelb, Grün oder Orange. Bislang hätten rein organische Stoffe nicht über die Eigenschaft verfügt, Phosphoreszenz in ausreichendem Maße hervorzubringen, so der Materialwissenschaftler Kim Jensang. Die entwickelten Materialien seien somit die ersten, die im Vergleich zu organometallischen Verbindungen mithalten könnten.

Derzeit kommen organische Leuchtdioden (OLED) nicht ohne geringe Mengen an Edelmetallen aus. Zukünftig soll dies, dank der neuen Entwicklung, anders sein: Die neuen Materialien sind metallfrei und begnügen sich mit günstigeren Substanzen wie Kohlenstoff, Sauerstoff, Chlor und Brom, die eine wesentlich günstigere Produktion erwarten lassen.

Gleichwohl konstatierte Kim, dass die Entwicklung momentan noch in den Kinderschuhen stecke, dennoch sei man optimistisch, die neuen Stoffe mittelfristig zur kommerziellen Verwertung verfügbar zu machen.

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