Beim Kauf eines Monitors müssen Verbraucher immer mehr Entscheidungen treffen: 4K-Auflösung, flache oder gebogene Bauweise, 21:9-Seitenverhältnis? Die Stiftung Warentest urteilt: Eine höhere Auflösung ist nicht automatisch besser.

4K ist bei Monitoren noch nicht marktreif

Während in Japan bereits die ersten TV-Sender in 4K und 8K ausstrahlen, ist die Verbreitung passender TV-Geräte und Monitore in Deutschland gering. Dennoch wollen die Hersteller der Monitore potenzielle Kunden von den neuen Auflösungen überzeugen. Eine höhere Auflösung soll besser sein – theoretisch.

Dass die Theorie nicht immer mit der Praxis übereinstimmt, zeigt ein Artikel der Stiftung Warentest. Die Experten haben mehrere Geräte auf Herz und Nieren geprüft. Ihr Testsieger ist nicht ein 4K-Monitor, sondern ein 27-Zoll-Gerät im Seitenverhältnis 16:9 und QHD-Auflösung (2.560 × 1.440 Pixel). Der Monitor eines US-amerikanischen Herstellers überzeugt mit seinem geringen Stromverbrauch und der simplen Handhabung.

Das größte Problem der 4K-Monitore sind nicht zwingend die Produkte selbst, sondern die Hardware, die sie antreiben muss. Die hohe Auflösung benötigt eine entsprechende Rechenpower und Schnittstelle – letztere fehlt vielen Geräten. Verbraucher, die einen 4K-Monitor nutzen möchte, müssten folglich ihren Rechner austauschen. Ein weiteres Problem ergibt sich durch die fehlenden Inhalte. Nur wenige Unternehmen bieten aktuell Filme in der 4K-Auflösung an. Selbst auf YouTube sind heute nur wenige Videoclips in 4K verfügbar.

Geschwungene Monitore könnten für Gamer interessant sein

Ein weiteres Highlight der Monitorhersteller sind geschwungene Modelle. Sie bieten dem Nutzer ein besseres Sichtfeld, was insbesondere Computerspielen zugutekommt. Gamer haben das Gefühl, mitten ins Spielgeschehen einzutauchen. Dieses Erlebnis verdanken sie der natürlichen Wölbung des Displays, welche an das menschliche Auge angelehnt ist. Das menschliche Auge muss sich beim geschwungenen Monitor nicht ununterbrochen auf neue Distanzen einstellen, da der Sehabstand derselbe bleibt.

Für Gamer ist bei Curved-Monitoren das Seitenverhältnis 21:9 von Vorteil, weil ein breiterer Monitor ihr vertikales Sichtfeld vergrößert und sie mehr von der Spielwelt sehen können. Dabei dürfen sie aber nicht vergessen, dass ein größeres Seitenverhältnis die Auflösung erhöht. Folglich steigt die Leistungsanforderung in Spielen, da die Grafikkarte und der Prozessor mehr leisten können müssen. Einige Computerspiele kommen mit dem Seitenverhältnis 21:9 nicht gut zurecht. Spiele, die es unterstützen, bieten dem Gamer jedoch ein besonderes Spielerlebnis.

Aber auch die aktuellen, „normalen“ Monitore bleiben interessant und werden ständig weiterentwickelt. Für so manchen Verbraucher, ohne besondere Anforderungen wie die der Gamer, reichen die TFT-Monitore, die im Fachhandel erhältlich sind, vollkommen aus.

Geschwungene Monitore bieten mehr fürs Geld als 4K-Auflösung

Aufgrund fehlender Inhalte in 4K-Auflösung und Hardware, die noch nicht dafür ausgelegt ist, sollten sich Verbraucher noch einige Jahre gedulden, bis sich die Anschaffung eines hochauflösenden Monitors lohnt. Für Gamer lohnt sich der Umstieg auf einen Curved-Monitor schon heute, da er ein besseres Spielerlebnis ermöglicht und dafür nur eine minimal höhere Leistung des Systems benötigt wird.

Fotoquelle: Thinkstock, 100129588, Hemera, Rodolfo Goulart sabatino

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