Was wäre, wenn in Deutschland die Mauer wieder aufgebaut würde? Undenkbar? Richtig. In einem neuen Zweiteiler von SAT1 geschieht nichts desto trotz genau dies. Was auf dem Papier ganz schön absurd klingt, könnte aber trotzdem für kurzweilige Unterhaltung sorgen. Ausgestrahlt wird die Produktion am 15. und 16. März.

[youtube L5NCe_jGqYo]

TeamWorx und kein Ende. Wo in der deutschen Fernsehlandschaft große Budgets für fiktionale Stoffe zu vergeben sind, ist die Produktionsgesellschaft von Nico Hofmann garantiert dabei. Für RTL kümmerte man sich in „Vulkan“ zuletzt um die Zerstörung eines Eifeldorfes, für das ZDF kurz darauf um „Das Geheimnis der Wale“. Hier sieben, da neun Millionen Euro: Es gilt also klotzen statt kleckern. Nicht anders im Fall der SAT1-Produktion „Die Grenze“.

Unter der Regie von Roland Suso Richter („Mogadischu“, selbstverständlich eine teamWorx-Produktion) geht Deutschland vor die Hunde. Denn die Geschichte dieses Zweiteilers ist in einer (nahen?) Zukunft angesiedelt, die alles andere als rosig aussieht. Die Folgen der Wirtschaftskrise haben die Lage auf hiesigem Boden dramatisch verschlechtert. Die politische Radikalisierung nimmt zu, und die Stimmung in der Gesellschaft gleicht zunehmend einem Pulverfass.

Die politische Rechte sammelt sich in der „DNS“, einer Partei mit wenig liberalem Gedankengut und einem charismatischem Führer (Thomas Kretschmann), hinter dem jede Menge Kapital und das sichere Gespür für wirksame mediale Inszenierung steht. Sein Plan: die wirtschaftliche und gesellschaftliche Abspaltung eines Bundeslandes. Der Krisenstab der Regierung (Kanzlerin: Katja Riemann!) hat hier wenig entgegenzusetzen und entscheidet sich dafür, den Kandidaten der radikalen Linken zu unterstützen.

Wer bis hierher die Hände noch nicht über dem Kopf zusammengeschlagen hat, ist vermutlich durch jede Menge abstruse Politthriller so abgehärtet, dass ihn nichts mehr schocken kann. Die vielversprechende Besetzung mit Benno Fürmann, Jürgen Heinrich, Marie Bäumer, und vor allem Thomas Kretschmann dürfte aber zumindest für zwei kurzweilige Fernsehabende sorgen.