Am Tag der Deutschen Einheit reist Pro7 in der Zeit deutlich weiter zurück als bis zur Wiedervereinigung. Mit dem 160-minütigen Mittelalter-Thriller „Isenhart“ will man offenbar der Konkurrenz in Sachen großangelegte Historien-Epen die Stirn bieten. Wer sich Sebastian Ströbele im Mittelalter vorstellen kann, wird vermutlich gut bedient.

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Historische Stoffe boomen derzeit, und das vor allem im TV. Während die etwas nähere Vergangenheit mit „Mad Men“ in den USA der 50er Jahre für gute Quoten sorgt und bereits Nachzügler wie „Pan Am“ und „The Playboy Club“ auf den Plan gerufen hat, ist Europa vor allem in der Renaissance interessant. „The Tudors“ und gleich zwei Serien über den Clan der „Borgia“ locken mit Drastik und Intrigen.

Aber auch das dem Fantasy-Genre nähere Mittelalter rückt vor. Mit „Game of Thrones“ konnte sich der US-Sender HBO nahezu über Nacht eine riesige Fangemeinde sichern, und überhaupt sind die Dark Ages zielgruppenaffin gut auszuwerten. Von diesem Kuchen will sich Pro7 mit „Isenhart“ jetzt offenbar mal ein erstes Stück abschneiden.

Ein 130-köpfiges Team unter Leitung von „Wanderhure“-Regisseur Hansjörg Thurn drehte vor allem in Österreich und Ungarn, wo es sich nicht nur weniger kostenintensiv produzieren lässt, sondern auch passende Bauten wie die Burg Hardegg bei Wien zu finden sind. Logistisch hätte man allerdings günstiger planen können, denn die Winterszenen wurden mitten im Sommer gedreht. Ohne tonnenweise künstlichen Schnee war nichts machbar.

Die Geschichte ist nicht gerade von sonderlichem Tiefsinn geprägt. Waisenjunge Isenhart muss miterleben, wie Anna, seine Geliebte, grausam ermordet und die Burg seines Adoptivvaters erobert wird. Auf der Flucht vor den Tätern stößt er auf eine Frau, die das gleiche Schicksal erfahren hat wie Anna. Bald stellt sich heraus, dass ein Serienkiller am Werk ist, dem es das Handwerk zu legen gilt.

Pro7 zeigt „Isenhart“ am 3. Oktober um 20.15 Uhr.