Giel Bielen ist ein Masochist erster Güteklasse. Seine neue Show zieht den Hauptreiz daraus, dass sich der holländische Moderator vor laufender Kamera extremen Situationen aussetzt. So ließ er sich z.B. lebendig begraben und ahmte als „Terrorist“ die Foltermethoden von Guantanamo nach.

Das sind aber nur die „Hightlights“ von Bielens Programm. Zum Beispiel hat er sich in ein Auto auf eine vorher abgesperrte Landstraße gesetzt, und ist 24 Stunden lang immer in eine Richtung gefahren. Schließlich konnte der interessierte Voyeur… entschuldigung, Zuschauer, mitverfolgen, wie Bielen immer müder wurde und schließlich einschlief und mitsamt Wagen im Straßengraben landete.

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Ein anderes Mal fuhr er ein Auto samt Beifahrerin in einen See hinein – erst im letzten Moment konnten Taucher die beiden aus der Todesfalle unter Wasser befreien. Sich auf einen Tisch fesseln zu lassen, um dann von Männern mit Latexhandschuhen hochprozentigen Alkohol eingeflößt zu bekommen, während sie ihm den Mund aufhalten – solche Fernsehereignisse sind bei Bielens Sendung „Faktor Giel“ Tagesprogramm.

Und jedes Mal ist es Bielen selbst, der sich der Extrembelastung aussetzt. Damit stellt seine Reality Show eine Weiterentwicklung der zum Jahrtausendbeginn populären „Jackass“-Serie dar. Dort begaben sich junge Männer absichtlich in gefährliche Situationen und filmten sich dabei, wie sie sich die Knochen brachen oder von Vogelspinnen in die Hand gebissen wurden.

Die simple Erfolgsformel: „Krass – Schau mal, was der da macht!“

Dieser Satz fasst Giel Bielens Konzept perfekt zusammen. Klagen von Fernsehzuschauern gegen die unwissenschaftliche Art der Experimente gegen den Sender gehören da genauso dazu, wie Bielens recht scheinheilige Erklärung seiner Taten. Es ginge ihm darum, Extremsituationen mit realistischem Alltagsbezug herzustellen.

Für mich ist diese Sendung eine Extremvariante von „Jackass“ – meinetwegen eine logische Steigerung, schließlich muss dem abgebrühten Fernsehzuschauer heutzutage auch etwas geboten werden. Unbedingt ansehen würde ich mir die Show trotzdem nicht.