Und wieder geht es in eine neue Runde Topmodelcasting. Wieder hat Heidi Klum neue Juroren an ihrer Seite, wieder wird ausgiebig um die Welt gereist und viel Unsinn betrieben, der mit dem realen Business herzlich wenig zu tun hat. Zudem lassen sich die Top 50 diesmal bereits vorab begutachten.

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Mit gewohntem Augenzwinkern macht sich Stefan Raab derzeit mit einer eigenen Variante über Heidi Klums Erfolgsshow lustig und lässt die Bewerberinnen jede Menge Nonsens veranstalten. Dass er damit nur eine Nuance vom Original abweicht, ist der Witz dabei. Denn GNTM funktioniert wie alle großen Casting-Shows weniger als Talentschmiede, sondern vielmehr als Bloßstellungs-Entertainment.

Pro Sieben heizt bereits seit einer Weile die Stimmung für die kommende Toomodel-Saison auf und zeigt mit „Fashion & Fame“ und der „Model-WG“ zwei Trittbrettfahrer-Formate, die auf ihre Weise vor allem gepflegte Langweile verbreiten. Doch während letztere Show wenigstens noch von Peyman Amins GNTM-Vergangenheit profitieren kann, scheitert das Designercasting auf allen Ebenen. Auch eine Verlegung auf den Samstagnachmittag brachte nichts.

Umso mehr tritt der Sender beim Marketing mächtig auf Gas. Und damit der Zuschauer bereits vor dem Startschuss involviert ist, lassen sich Heidis Top 50 jetzt schon online betrachten. Doch mit Bildern alleine ist es nicht getan. Zusätzlich kann man die Models auch in den Kategorien „Beautiful Eyes“, „Sweet Smile“, „Glamorous“ und „Natural Beauty“ in einer Skala von 1 bis 5 bewerten. Was das außer Kundenbindung bringen soll, bleibt allerdings schleierhaft.

In der Jury sitzen diesmal Creative-Director Thomas Hayo und Designer Thomas Rath. Die Namen sagen dem durchschnittlichen TV-Zuschauer nichts, und so gibt man sich beim Sender mit wohlklingenden Lebensläufen alle Mühe, dieses Manko zu kaschieren. Dass Rath etwa eine eigene Modemarke besitzt, weiß man nicht unbedingt. Für eine vernünftige Google-Platzierung hat es bisher jedenfalls nicht gereicht, denn sucht man nach seiner offiziellen Webpräsenz, so findet man seitenweise nichts – von einer Werbeanzeige zu einer Domain mit italienischer Endung einmal abgesehen.

Die neue Staffel von „Germanys Next Topmodel“ startet am 3. März.