Eine Kooperation zwischen Pro7-Alleskönner Stefan Raab und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird es nicht geben. Die ARD hatte Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet, um beim nächsten Eurovision Song Contest besser dazustehen als in den vergangenen Jahren. Doch Raab, der zuvor bereits dreimal erfolgreich am größten Musikwettbewerb der Welt teilgenommen hatte, sagte dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ nun, dass die Sache für ihn nicht in Frage käme.

Als ob das Armutszeugnis für den NDR nicht schon groß genug gewesen wäre: Mit einer gewissen Großspurigkeit hatte man dem gebührenzahlenden Zuschauer im vergangenen Jahr einfach mal die Bewertungskompetenz für den deutschen Beitrag beim Eurovision Song Contest abgesprochen und lieber selber entschieden. Das Ergebnis: Ein wenig rühmliche Platz 20 für „Miss Kiss Kiss Bang“ von Erfolgsproduzent Alex Christensen.

In einer Art Panikreaktion hatte man eine Krisensitzung anberaumt und darüber nachgedacht, in Zukunft mit den sonst so vielgescholtenen Privatsendern zusammenzuarbeiten. Konkret wollte man Multitalent Stefan Raab für eine Kooperation gewinnen und damit ein zukünftiges Versagen vor europäischem Publikum vermeiden.

Raab hatte in der Vergangenheit dreimal erfolgreich am Eurovision Song Contest teilgenommen, zweimal als Produzent, einmal gar als Interpret. Sein Schützling Max Mutzke war zudem der letzte, der für Deutschland eine beachtliche (achte) Platzierung erzielen konnte. Danach ging es bergab. In der Folge hatte der Entertainer seinen eigenen Musikwettbewerb ins Leben gerufen. Doch der „Bundesvision Song Contest“ war den Verantwortlichen beim NDR schon vorab ein Dorn im Auge, und man versuchte, Raab die Namensgebung zu untersagen – ohne Erfolg.

Jetzt also kroch man zu Kreuze und klopfte beim ehemaligen Gegenspieler an. Doch Raab konnte mit den Entscheidungswegen der ARD nichts anfassen. Der „Spiegel“ von kommendem Montag zitiert Raab mit den Worten: „Der NDR hat uns um Hilfe gebeten. Wir haben ein schlüssiges Gesamtkonzept vorgelegt. Die Entscheidungswege in der ARD sind aber derart kompliziert, dass sie mit unserer Arbeitsweise nicht vereinbar sind. Unser Song Contest heißt Bundesvision Song Contest.“

Nächsten Samstag wird sich Raab wie gewohnt mit einem Zuschauerkandidaten messen, und in der Woche darauf etabliert er mit dem „Deutschen Eisfußball-Pokal“ ein weiteres sportliches Showhighlight. Auf die Verwaltungswege der Öffentlich-Rechtlichen ist der erfolgreiche Fernsehmacher also kaum angewiesen.

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