Der Sender mit dem bunten Ball als Logo ist ein Ort echter Verzweiflung geworden. Was auch immer man bei Sat1 anpackt, es geht in der Regel schief. Jetzt versucht man es mal mit einer Eventshow, die sich über zwei Abende erstreckt und dabei auf vergleichbare Formate bei Pro7 schielt. Der Titel: Die Winterspiele der Stars.

Es will einfach nichts klappen bei Sat1. Kerner und Pocher erwiesen sich als katastrophale Fehleinkäufe, die Riesenerfolge von „Verliebt in Berlin“ sind Vergangenheit, und der Vorabend dümpelt dahin. Doch im neuen Jahr soll alles anders werden, und so setzt man auf einen gelinden Richtungswechsel.

Völlig unerwartet zeigte der Sender mit „Restrisiko“ diese Woche einen TV-Film, der sich durchaus politisch gab und im Gegensatz zu reißerischem Unsinn wie „Die Grenze“ die ernsthafte Gefahr eines Atom-GAUs thematisierte. So kannte man Sat1 bisher nicht. Aber auch sonst setzt man auf einen Imagewandel. Denn von der Rückkehr der Harald-Schmidt-Show erhofft man sich vielleicht keinen Quotenerfolg, wohl aber doch ein besseres Profil.

Jetzt will man zudem zeigen, dass man auch im Event-TV nicht hinter RTL und Pro7 zurückstehen muss. In ziemlich unverblümter Anlehnung an das Konzept der Raab-Sportshows, wie etwa der bald wieder anstehenden „Wok-WM“, treten Promis unter dem Titel „Die Winterspiele der Stars“ an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in unterschiedlichen wintersportlichen Disziplinen gegeneinander an.

Ob das so gut funktioniert wie beim Nachbarsender, kann man jedoch mit einigem Recht bezweifeln. Raabs Events leben vom „TV-Total“-Marketing, haben ein festes Ensemble wiederkehrender Gesichter und funktionieren nicht zuletzt durch ein gewisses Augenzwinkern, das sich über die übertriebene Ernsthaftigkeit und Kommerzialisierung des Wettkampfsports lustig macht.

Derartiges ist von den Sat1-Winterspielen eher nicht zu erwarten. Zudem versucht man hier erneut, eine Plattform für Kerner zu schaffen, der als Moderator des Events fungiert. Als Kandidaten treten unter anderem Johann Lafer, Charlotte Engelhardt, Peter Lohmeyer, Marie Bäumer und Bernhard Hoecker an. Profisportler wie Anni Friesinger, Uschi Disl und Klaus Fischer sind ebenfalls dabei.

Ausgestrahlt wird das Event am 3. und 4. Februar live ab jeweils 20.15 Uhr.